Pi-hole auf dem Raspberry Pi: Werbung blockieren und dein Netzwerk schützen

Veröffenticht am 06.01.2025    von     in der Kategorie Netzwerk-Tools, Raspberry Pi, Security     bisher keine Reaktionen


Werbung auf jedem Gerät blockieren und dein Netzwerk vor unerwünschtem Tracking schützen? Mit Pi-hole wird dein Raspberry Pi zu einem leistungsfähigen Netzwerkfilter! Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt dir, wie du Pi-hole installierst und effektiv einsetzt – egal, ob du einen alten Raspberry Pi wiederverwenden möchtest oder mit dem neuesten Modell startest.

 

 

Hardware-Übersicht

Für Pi-hole benötigst du

  • einen Raspberry Pi (Modelle Zero W, 2 B, 3, 4 oder 5 – siehe Hinweise unten)
  • microSD-Karte (mindestens 8 GB) mit installiertem Raspberry Pi OS
  • LAN-Kabel für eine stabile Verbindung zum Router (optional für Zero W bei WLAN-Nutzung)
  • USB-Netzteil für Raspberry Pi

 

Hinweis zur Hardwareauswahl

1. Raspberry Pi Zero W

  • Ideal für kleine Netzwerke oder Testzwecke.
  • Einschränkungen bei der Leistung, z. B. bei umfangreichen Blocklisten oder vielen Geräten im Netzwerk.
  • Vorteil: sehr kompakt und stromsparend.

2. Raspberry Pi 2 B

  • Geeignet für mittelgroße Netzwerke und eine kostengünstige Option.
  • Günstige Option, wenn der Pi bereits vorhanden ist.

3. Raspberry Pi 3, 4 oder 5

  • Empfohlen für größere Netzwerke oder wenn der Pi neben Pi-hole auch andere Aufgaben übernehmen soll.
  • Bieten deutlich mehr Leistung und Stabilität.

 

 

Voraussetzungen

  • Installiertes Raspberry Pi OS (Lite-Version empfohlen)
  • Zugang zum Router, um die DNS-Einstellungen anzupassen
  • Grundkenntnisse im Umgang mit der Kommandozeile

 

Wenn du noch keinen Raspberry Pi eingerichtet hast, dann schaue dir doch einmal meinen Beitrag “Ersteinrichtung eines Raspberry Pi mit Raspberry Pi OS” an. Solltest du mit dem Begriff Headless-Betrieb nichts anfangen können oder mehr darüber wissen wollen, dann schau dir einmal meinen Beitrag “Raspberry Pi für den Headless-Betrieb ohne Monitor, Tastatur und Maus installieren” an.

 

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Installation

1. Raspberry Pi vorbereiten:

Aktualisiere dein System:

 

Eine Übersicht über wichtige und häufig verwendete Befehle stelle ich dir auf einem kleinen Spickzettel für Raspberry Pi OS Befehle zur Verfügung.

 

2. Pi-hole installieren:

Lade das Installationsskript herunter und starte die Installation:

 

3. Pi-hole konfigurieren:

Die Konfiguration beginnt bereits während der Installation, da Pi-hole ein interaktives Installationsmenü bietet. Hier sind die wichtigsten Punkte:

  • DNS-Anbieter wählen:

Du kannst einen bevorzugten öffentlichen DNS-Server auswählen (z. B. Cloudflare, Google oder OpenDNS). Dieser wird von Pi-hole verwendet, um Anfragen weiterzuleiten, die nicht geblockt werden.

  • Protokoll (IPv4/IPv6):

Wähle aus, ob Pi-hole IPv4, IPv6 oder beide Protokolle verwenden soll. In den meisten Fällen ist die Standardauswahl ausreichend.

  • Webinterface aktivieren:

Aktiviere das Admin-Webinterface, um die Benutzeroberfläche von Pi-hole nutzen zu können. Dies ist besonders nützlich für spätere Anpassungen und das Monitoring.

  • Loggen aktivieren:

Entscheide, ob Pi-hole Anfragen und Statistiken protokollieren soll. Dies hilft dir, den Netzwerkverkehr besser zu analysieren, verbraucht jedoch Speicherplatz.

  • Zusammenfassung:

Nach der Installation zeigt dir Pi-hole eine Zusammenfassung mit der IP-Adresse und dem Passwort für den Zugriff auf die Admin-Oberfläche.

 

 

4. Router-Einstellungen anpassen:

Damit Pi-hole effektiv Werbung und Tracking blockiert, muss dein Router so eingestellt werden, dass er Pi-hole als DNS-Server verwendet. Hier ist eine angepasste Anleitung für die häufig verwendete FRITZ!Box:

  • Auf die Router-Oberfläche zugreifen:

Öffne die Benutzeroberfläche deines Routers in deinem Browser unter http://fritz.box.

  • DNS-Server konfigurieren

– Gehe zu „Internet“ → „Zugangsdaten“ → „DNS-Server“.
– Wähle „DNS-Server manuell eingeben“.
– Trage die IP-Adresse deines Raspberry Pi als primären DNS-Server ein.

  • Fallback-DNS-Server:

Falls dein Router dies unterstützt, trage einen sekundären DNS-Server ein (z. B. 8.8.8.8 von Google), falls dein Pi-hole ausfällt.

  • Gerätespezifische Einstellungen:

Manche Router erlauben es, die DNS-Einstellungen nur für bestimmte Geräte anzupassen. Dies kann nützlich sein, wenn nicht das gesamte Netzwerk Pi-hole nutzen soll.

 

5. Zugriff auf das Webinterface:

Öffne die Admin-Seite über deinen Browser:

 

 

Testen

Besuche eine werbelastige Seite (z.B. eine Nachrichtenseite) und überprüfe, ob die Werbung blockiert wird. Im Webinterface kannst du unter „Query Log“ sehen, welche Anfragen geblockt wurden.

 

Hinweis: Mögliche Nachteile von Pi-hole

So praktisch die Verwendung von Pi-hole auch ist, in der Praxis können einige Probleme auftreten:

  • Blockierte Seiten: Einige Webseiten können nicht mehr richtig funktionieren, da Pi-hole bestimmte Inhalte blockiert, die für die Seite notwendig sind.
  • Leichte Verzögerungen: Der zusätzliche DNS-Filter kann bei langsamer Hardware oder sehr großen Netzwerken zu leichten Verzögerungen beim Seitenaufbau führen.
  • Gerätekompatibilität: Je nach Router und Konfiguration kann es bei einigen Geräten im Netzwerk zu Verbindungsproblemen kommen.

Lösungen:

  • Viele Probleme sind spezifisch und können am besten von der Community gelöst werden. Hilfestellung findest du im  deutschsprachigen Forum von Pi-hole.
  • Um einzelne Seiten oder Apps trotz Pi-hole nutzen zu können, kann man diese auf eine Whitelist setzen. Die Whitelist-Funktion lässt sich bequem über die Benutzeroberfläche von Pi-hole verwalten.

Hinweis zur Fairness:

Bitte beachte, dass Pi-hole durch das Blockieren von Werbung und Trackern auch die Einnahmen der Webseiten- oder App-Betreiber reduziert. Wenn du eine Seite unterstützen möchtest, kannst du sie ebenfalls auf die Whitelist setzen.

 

Fazit

Mit Pi-hole machst du dein Netzwerk sicherer und werbefrei – eine effiziente Lösung für mehr Schutz und ein angenehmeres Surferlebnis. Neben dem Blockieren von Werbung kannst du mit Pi-hole auch nachvollziehen, welche Geräte auf welche Inhalte zugreifen und so einen besseren Überblick über deinen Netzwerkverkehr erhalten.

Möchtest du dein Netzwerk noch besser analysieren? Schau dir meinen Beitrag “Netzwerkanalyse mit Wireshark auf einem Raspberry Pi Router” an und erfahre, wie du detaillierte Einblicke in deinen Datenverkehr erhältst.

Egal, ob du deinen alten Raspberry Pi wiederverwenden oder die Leistung des neuen Raspberry Pi 5 nutzen möchtest, Pi-hole bringt mehr Kontrolle und Komfort in dein Heimnetzwerk.

Weitere Informationen zu Pi-hole findest du auf der Homepage zum Pi-hole Projekt.

Auf der Suche nach weiteren spannenden Einstiegsprojekten? Schau dir meinen Beitrag “5 einfache Raspberry Pi-Projekte für Anfänger, um das Potenzial deines Raspberry Pi zu entdecken” an und entdecke, was dein Pi sonst noch alles kann!

 


Transparenz-Hinweis:

Die auf dieser Seite verwendeten Produktlinks sind sogenannte Affiliate-Links zu einem Partnerprogramm. Für dich entstehen dadurch keine Mehrkosten, ich erhalte durch deinen Kauf über den Link eine kleine Provision.


Wolfgang Raab – Betreiber von webnist.de

Mein Name ist Wolfgang, ich beschäftige mich nun schon seit 1985 mit der EDV und im Besonderen mit der Software- und Webentwicklung.

Auf diesem Blog schreibe ich über Dinge, die mich begeistern, beschäftigen und ich der Meinung bin, es könnte für andere interessant und hilfreich sein.

Als großer Fan des Raspberry Pi finde ich es spannend, wie man den kleinen Computer in Verbindung mit dem IoT und Smart Home nutzen kann. Deshalb behandeln viele Beiträge auch genau dieses Thema.

Ich bin ein leidenschaftlicher Leser und Fotograf. Wenn ich nicht gerade in einem spannenden Roman versinke, bin ich oft unterwegs, um die Schönheit der Welt mit meiner Kamera einzufangen und zu teilen.

Weitere Infos und Fotos findest du auf einem der folgenden Plattformen.






Mehr erfahren?

Besuche die "About"-Seite meines Blogs und finde heraus, wie du mit mir in den Bereichen Web- und Mobile-Programmierung und Raspberry Pi zusammenarbeiten kannst. Hier beginnt deine digitale Reise.

Weitere Artikel aus dieser Kategorie

Oh, zu diesem Thema konnte leider kein Beitrag gefunden werden...



Unterstützen

Dieser Beitrag hat dir gefallen und konnte dir bei deinem Projekt oder Problem behilflich sein? Dann würde ich mich sehr freuen, wenn du dich mit einer noch so kleinen Spende erkenntlich zeigen möchtest.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Notwendige Felder sind mit * markiert.

 

Kleiner Hinweis, alle Kommentare werden moderiert.

Dies bedeutet, der Kommentar wird vor der Veröffentlichung durchgelesen und von mir geprüft. Auch behalte ich mir vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.

Entdecke die Welt von Webnist.de

Erfahre mehr über die Hintergründe meines Blogs und wie ich dich bei deinen digitalen Projekten unterstützen kann.

Aktuelles Video auf YouTube

Beschreibung der Verwendung eines TTP223B Touch Sensors am GPIO Port des Raspberry Pi mit Python.